Die Trasse beginnt im kleinen Grenzdorf Kalek (Kallich), dessen Geschichte bis ins Jahr 1555 zurückreicht, als es Bestandteil des Dominiums Červený Hrádek (Rothenhaus) war. Die Dominante der Gemeinde, die St. Wenzelskirche aus dem Jahr 1722, ist heute in einem baufälligen Zustand. Dennoch hat diese Berggemeinde inmitten unendlicher Wälder und Wiesen ihren überwältigenden Zauber.
Wir begeben uns von der Wegscheide Kalek - Pension U Vítků auf grüner Markierung durch das Tal des Baches Načetínský potok in Richtung der „ehemaligen Glashütte Gabrielina huť (Gabrielahütte)“ 7,5 (8) km. Wir fahren leicht bergab /1-2/, leider auf einem zerstörten Weg, der nach den katastrophalen Überschwemmungen im Jahr 2002 noch nicht in den ursprünglichen Zustand zurückgeführt wurde. Der Weg führt durch ein felsiges, wie ein Canyon anmutendes Tal unmittelbar entlang des wild dahinplätschernden Baches Načetínský potok und der Staatsgrenze zwischen Tschechien und Deutschland. Zur linken Seite führt die Straße von Rübenau nach Olbernhau und auf unserer Seite ergießen sich von den felsigen Hängen des Gipfels Kladivák (753,1 m ü. M.) allmählich in den Bach Načetínský potok weitere Zuflüsse wie die Bäche Luční potok, Kovářský potok und Malý potok.
An Stelle der ehemaligen Gabrielahütte (Gabrielina Huť) laufen zwei tiefe Täler beim Zusammenfluss des Baches Telčský potok mit dem Bach Načetínský potok zusammen, der an der Gemeinde Brandov (Brandau) vorbei seinen Weg nach Deutschland fortsetzt. Hier erfahren wir mittels der Informationstafel am Wegweiser zur ehemaligen Ortschaft Gabrielina huť – Wüstung mehr über die traurige Geschichte dieser Gemeinde. Die Gemeinde Gabrielina huť (Gabrielahütte) wurde 1632 gegründet, im Jahr 1778 wurden hier Hütten mit einem Hochofen und später auch ein Papierwerk gegründet. Nach dem Jahre 1870 wurden die Hütten geschlossen und 24 Jahre später brannte das Papierwerk aus. Vor der Verfügung der Ausbürgerung aller Deutschen 1945 zählte die Gemeinde 122 Einwohner und hatte 15 Häuser. Die Gemeinde wurde im Jahr 1959 abgerissen.
Bei leichter Steigung /1-2/ geht es weiter auf blauer Markierung vorbei am Teich und den unscheinbaren Resten der einstigen Gemeinde durch das herrliche Tal des Baches Telčský potok. Wir gehen abwechselnd zu beiden Ufern und müssen an den Stellen der vom Hochwasser weggerissenen Brücken den Fluss überqueren, der zum Glück voller großer Findlinge ist, über die man trockenen Fußes leicht auf die andere Seite gelangt. Nach ungefähr 2 km öffnet sich vor uns ein breites Tal, von dessen Hängen mitunter verschieden große Felsblöcke auf uns herabblicken.
Durch das sonnenüberflutete Tal gelangen wir an die Wegscheide Telčský potok (Töltzschbach - 712 m ü. M.), wo wir rechts auf die nicht markierte kleine Straße in Richtung „Kalek (Kallich)” (Wegscheide) 5 km abbiegen. Nunmehr absolvieren wir die erste und gleichzeitig letzte markantere Steigung /2/ unseres Ausfluges auf den Gipfel Strážce (Feuerröstberg - 824,8 m ü. M.).
Weiter wandern wir bereits durch ein leicht gewelltes Gelände /1-2/, umgeben von einer für die erzgebirgischen Bergplateaus typischen Landschaft, bestehend aus sich abwechselnden Wäldern, Wiesen und Weiden. Insbesondere die Feuchtwiesen ragen durch einen großen Artenreichtum blühender Pflanzen heraus, wobei wir unter ihnen auch mehrere Arten des knabenkrautartiger Pflanzen und die für das Erzgebirge typische und in Massen verbreitete Bärwurz. Ein Stück unter dem Gipfel kommen wir am Teich Volárenský rybník, an der Seite mit dem ehemaligen Sandsteinbruch und mit einem Wanderrastplatz, vorbei. Zurück nach Kalek (Kallich) gehen wir hinab /1-2/, vorbei an der nicht zu übersehenden, emporragenden Ruine der Kirche mit dem Friedhof, der von einer neuen weißen Mauer eingefriedet ist, die vom Bemühen zeugt, der Kirche zumindest teilweise ihr ursprüngliches Antlitz zurückzugeben.
Insgesamt 18 km.