Unser Ausgangspunkt ist die Gemeinde Mezní Louka (Rainwiese), die als bedeutende Wanderwegkreuzung erachtet wird und einer der Ausgangspunkte des zum bekannten Prebischtor Pravčická brána führenden Lehrpfades ist. Mezní Louka war ursprünglich eine Försterei, dann ein Kurbad, das in ein Hotel umgewandelt wurde. Wir parken auf dem gebührenpflichtigen Parkplatz hinter dem Hotel und begeben uns auf der Straße, der grünen Markierung des Wanderweges folgend, in die Gemeinde Mezná. Unterwegs öffnen sich uns Ausblicke auf die mächtigen Felsen entlang der Felswand Křídelní stěna im Nordwesten und von Süden her lugt ständig der markante Kegel des Růžovský vrch (Rosenberges) hervor. In Mezná erwartet uns ein steiler Abstieg in das Flusstal der Kamenice hinter der Pension Na vyhlídce. Noch davor können wir 150 m auf gelber Markierung auf die gegenüberliegende Seite gehen, von wo aus wir bei guten Sichtverhältnissen das größte Sandsteinfelstor in Europa - Pravčická brána (Prebischtor) - erblicken. Wir nähern uns langsam dem rauschenden Fluss Kamenice und hinter dem Baumbestand begrüßen uns die ersten Felswände. Wir überqueren den Grenzsteg Mezní můstek auf die andere Seite des Flusses zu einer hölzernen Baude und nach Entrichtung der Gebühr begeben wir uns dem Abenteuer entgegen, begleitet von dem wild dahinfließenden Fluss Kamenice, der von steilen Sandsteinfelsen eingeschlossen ist. Wir genießen die Schönheiten der Natur und kurz darauf kündigt das plätschernde Wehr jenen Teil der Trasse an, wo uns der Kapitän des Ruderkahns durch den weiteren interessanten Abschnitt der Klamm Divoká soutěska auf der Kamenice geleitet. Die Fahrt ist in beiden Richtungen in zwei Abschnitten möglich – durch die Stille (Edmund-)Klamm und die Wilden Klamm. Während der Fahrt werden wir über die Geschichte und Gegenwart der Klammen belehrt, indem wir mit den wunderlichen Felsgebilden - den sog. Bewohnern der Klammen - bekannt gemacht werden. Die Klammen haben die Gestalt eines felsigen Canyons mit steilen und vertikalen Wänden, die 50 – 150 Meter hoch sind. Einige Teile der Felsen brachen vor langen Zeiten ab und rutschten in die Sohle der Klamm. Der Fährmann hält das Boot mittels einer Stake in Bewegung, genauso wie zur Zeit der Entstehung dieser Attraktion. Die Fahrt verläuft ruhig, als ob das Flüsschen für eine Weile ausruhen und den wunderlichen Namen der umliegenden Felsgebilde mehr Geltung verschaffen wollte. Wir fahren vorbei an der kleinen Insel der Verliebten und stehen bald darauf bereits am Ufer, um die Einmaligkeit der Umgebung in uns aufzunehmen. Nach der Besichtigung des etwas weiter entfernten Sees jezírko štěstí setzen wir die Wanderung auf gelber Markierung, diesmal am anderen Ufer, fort. Die Trasse führt in bestimmten Abschnitten über, in den Fels eingesetzte eiserne Stege mit einem Geländer, unter denen das Wasser der Kamenice plätschert. Nach einem knappen Kilometer verlassen wir die Kamenice und beginnen den Aufstieg durch das schöne Nachbartal mit weiteren Felsblöcken. Wir gelangen zur Wegscheide Ke Strži, wo wir uns langsam aber sicher auf blauer Markierung durch schöne duftende Wälder dem Ort Mezní Louka (Rainwiese) nähern. Mit angenehmen Gefühlen und Erlebnissen gönnen wir uns eine Erfrischung im Schatten des Hotelgebäudes und freuen uns aus die weitere Wanderung.
Insgesamt 5 km.
