Diesen Ausflug sollten wir in der malerischen Berggemeinde Mezná (Stimmersdorf) beginnen. Die meisten Touristen betreten die Klamme von Hřensko (Herrnkretschen) aus. Wir beginnen hier, um auf kürzestem Wege zu den interessantesten Passagen der gesamten Trasse zu gelangen. Und sofern es die körperliche Verfassung der Kinder erlaubt, gehen wir dann immer weiter, wobei wir jedoch stets die Möglichkeit haben, einfach umzukehren. Von Mezná steigen wir auf steilem Wege hinab, über die sog. Lange Treppe bis auf die Sohle des Canyons, wo sich der Grenzsteg Mezní můstek befindet, der es uns ermöglicht, auf das andere Flussufer der Kamenice zu gelangen. Auf dem Weg hinab können wir eine kleine Felskapelle bemerken, die zum Gedenken an die Tötung eines Holzhändlers namens Johann Clar errichtet wurde. Der Überfall spielte sich gerade in dieser Gegend ab. Gleich hinter dem Grenzsteg Mezní můstek biegen wir rechts ab und nach der Entrichtung einer Gebühr an die Stadt Hřensko für das Betreten der Stillen Klamm stürzen wir uns geradewegs in das Abenteuer. Der erste Kilometer ist in dieser Hinsicht besonders attraktiv. Der Weg führt häufig über schmale Simse über dem Fluss und führt wiederholt durch verhältnismäßig lange Tunnel. Dies ist die ideale Gelegenheit für eine Mutprobe größerer Kinder. Diese Mutprobe besteht nur derjenige, der allein den Tunnel bis an das andere Ende durchläuft. Wer es nicht schafft, hat die Möglichkeit einer Wiederholungsprüfung beim nächsten Durchgang. Dann betreten wir ein Plateau mit einer Imbissmöglichkeit und dem schönen Holzgebäude des einstigen Restaurants. Hier können wir unsere „wackeren Bergsteiger” prämieren und den Weg zur attraktivsten Passage fortsetzen. Diese ist zweifelsohne eine Kahnfahrt. Nach der Bezahlung des Fahrgeldes begeben wir uns mit einem Flößer auf eine romantische Fahrt, der bezaubernden, natürlichen Schönheit dieser Klamm entgegen. Es ist kein Wunder, dass hier die Touristik eine bereits lange Geschichte hat. Diese Orte wurden der Öffentlichkeit erstmals bereits im 19. Jahrhundert zugänglich gemacht. Der damalige Besitzer des herrschaftlichen Anwesens, Fürst Edmund Clary-Aldringen, ließ diesen Pfad errichten, der stellenweise durch kleine Felstunnel, über Stege und ein Wehr führt. Der Betrieb in der Klamm wurde am 4. Mai 1890 eröffnet, als hier auch eine Gaststätte geöffnet werden. Die Attraktivität der Klamm wurde wesentlich durch die Einführung der Kahnfahrten erhöht, mit denen dieser ansonsten unüberwindliche Abschnitt einer Länge von ca. 1 km zu bewältigen war. Nach Beendigung der Kahnfahrt können Sie sich entscheiden, in welcher Weise Sie den Weg fortsetzen möchten. Sie können mit dem Kahn zurückfahren und auch auf gleichem Wege zurückkehren, indem dieser Ausflug dann eine Gesamtlänge von 2,5 km hat. Falls Sie jedoch mit uns weiterwandern wollen, folgen Sie der gelben Markierung. Wir absolvieren den letzten größeren Tunnel und es erwarten uns 2 km anspruchsloser Wanderung entlang der sprudelnden Stromschnelle des Flusses Kamenice. Die aufmerksamen Besucher werden sicherlich zahlreiche seltene Lebewesen bemerken. Zum Beispiel sind es der Eisvogel, die Wasseramsel, die Gebirgsstelze, der Schwarzstorch, die Wasserfledermaus, vereinzelt auch der Fischotter. Die Klamm endet an der ehemaligen Mühle, die heute in ein Restaurant umgewandelt ist, und zwar mit dem zutreffenden Namen Klepáč, was so viel wie Klapper oder Klopfer bedeutet. Hier können wir uns stärken und den Rückweg auswählen. Wir empfehlen, auf gleichem Wege zurückzugehen, indem wir außer eines kurzen steilen Anstiegs von der Grenzbrücke bis nach Mezná sehr bequem wandern. Die zweite Möglichkeit ist, 2 km am Rande der Straße zur Wegscheide Tři prameny (Drei Quellen) und dann der gelben Markierung folgend zu wandern. Diese führt über einen Pfad überwiegend bergauf über einen Hang über Bílá Bělá bis nach Mezná. Von den Wiesen am nördlichen Rande von Mezná hat man einen faszinierenden Ausblick auf das Prebischtor Pravčická brána, die Wände des Prebischtals Pravčický důl und auf die Wand Křídelní stěna. Bei guten Sichtverhältnissen zögern Sie nicht, etwa 100 m von der Wegscheide in Mezná weiterzugehen, denn dies könnte Sie zu einem weiteren Ausflug inspirieren. Diesmal zum Prebischtor Pravčická brána.
Edmund-Klamm: Die Boote fahren täglich von 9.00 bis 18.00 Uhr (Das letzte Boot in Richtung Mezní Louka fährt um 1730 Uhr) Erwachsene: 75,- CZK, Kinder, Rentner: 30,- CZK Schwierigkeitsgrad 1-2. Insgesamt empfohlene Variante 6,5 km.